Sonntag, 3. Dezember 2006

Meine Leiche im Wald 1996

Die Seele entflogen, der Körper kalt
so liegt meine Leiche in einem Wald
die Maden haben mich entdeckt
und auch schon gleich mal abgecheckt
ob mein Fleisch genießbar schmeckt
und sich danach ihr Maul geleckt

Sie haben dann nicht lang gewartet
und mit dem Fressen gleich gestartet
sich zu meinen Organen vorgegraben
um sich an meinem Herz zu laben

Auch die Lunge und die Milz
schmecken wohl besser als so´n Pilz
und auf meine Eier
stürzen sie sich wie die Geier

Von kleinen Gängen gut durchtrieben
sieht man nun meinen Körper liegen
der Rest verfault vor sich hin
erfüllt als Humus seinen Sinn

Mein nunmehr völlig bleich Gerippe
dient jetzt als Hasenkinderkrippe
und auf meinem Totenschädel
wachsen Moos und Farnenwedel

Leise rieselt der Schnee 1994

Leise rieselt der Schnee
doch alles was ich seh
ist dein Gesicht
schön wie helles Licht

deine Augen funkeln
leuchten selbst im Dunkeln
und deine weiche Haut
ist warm und altvertraut

Leise rieselt der Schnee
doch alles was ich seh
sind deine braunen Augen
die mir die Sinne rauben

Starker Wille, sanftes Wesen,
kannst in meinen Augen lesen
du sprichst leise auf mich ein
fängst mich mit deiner Stimme ein

Draußen wird es kühl
doch alles was ich fühl
ist deine Wärme, deine Nähe
in der ich wohlig weich zergehe

und mit sanfter Hand
knüpfst du zwischen uns ein Band
gibst mir tausendfach Vertrauen
lässt mich vergessen alles Grauen

Langsam wird es Nacht
bedecke dich mit Küssen sacht
und während leis die Scheite knacken
hör ich dein glockenhelles Lachen

Lasse mich von dir verführn
möcht nur dich, nur dich jetzt spüren
gehe völlig in dir auf
lass den Dingen ihren Lauf

Als dann der neue Tag beginnt
liegst du in meinen Armen wie ein Kind
und während ich deinem Atem lausch
dreht sich mein Kopf – Glücksgefühlrausch

Ich werde zu dir stehen
solang die Tage vergehen
und brauchst du mich
werd ich da sein, das schwöre ich .

Leise II

Leise knistert Holz
Rotwein glühend stolz
Fühl mich schwer und so alt
Falle den ich find keinen Halt

Niemand sitzt neben mir
Wünschte mir ich wäre bei dir
Schatten mit deiner Gestalt
Wünschte ich sehe dich bald

Leider bist du jetzt bei ihm
Seid wohl das bessere Team
Stürze fast raus in den Schnee
Warum tut es immer noch weh

Leise 1997

Leist knistert das Holz
Rotwein erglühet vor Stolz
Fühl mich so schwer und so alt
Fall denn ich find keinen Halt

Niemand sitzt neben mir
Wünschte ich wäre bei dir
Schatten mit deiner Gestalt
Wünschte ich sähe dich bald

Leider bist du bei ihm
Seid wohl das bessere Team
Stürze fast raus in den Schnee
Warum tut so was so weh

Leid 1995

Ich bin es leid
Oder breit
Oder am Ende
Wann kommt die Wende?
Oder nicht?
Helles Licht
Der Tod
Bringt er es ins Lot?
Werde ich verstehen?
Muss ich gehen?
Nichts was mich hält
Auf dieser Welt
Auf dem Planet
Der sich dreht
Um alle anderen
Doch nicht um mich
Ich zieh den Strich

Laotse 1996

Laotse diese alte Sau
Stand mehr auf Mann und nicht auf Frau
Oder genauer noch auf Knaben
Die wollt er ständig um sich haben

Wenn er durch die Lande zog
Zöllner und sich selbst belog
Auf seinem Ochsen fett und alt
Er oft dem Knaben eine knallt

Doch nicht nur pädophile Spiele
Auch Sado-Maso kannte er viele
Wenn er dem Knaben eine trichtert
War dieser ziemlich eingeschüchtert

Wenn er ihn anfasste überall
Und das war ziemlich oft der Fall
Dann kam er schnell und äußerst heftig
Mit harten Stößen ziemlich kräftig

Trotz langem Leben, hohem Alter
Trug er noch Straps und Büstenhalter
Stand auf Peitschen und auf Leder
Und spielte oft an seiner Feder

Doch Gott sei dank der alte Greis
Macht nie mehr kleine Jungen heiß
In seinem Grabe tief und kühl
Verlor sich jedes Lustgefühl

Labersäcke 1996

Labersäcke überall
Reden wie ein Wasserfall
Entwerfen wilde Theorien
Bis die Gesichter freudig glühen

Hörn sich selber gerne labern
Tun mit ihrem Schicksal hadern
Prangern Missstände an
Als ob man durch reden was ändern kann

Die Politik der Tage
Erläutern sie in jeder Lage
Das Wissen aus dem Spiegel
Verleiht den Rednern Flügel

Auch unsere Vergangenheit
Wird zerredet lang und breit
Nachgeschwätzt und durchgekaut
Wird selten eigene Meinung laut
(unausgegoren, unverdaut)

Literatur wird interpretiert
Das es den klügsten Geist verwirrt
Keine Ahnung von dem Kern
Na egal sie reden halt gern

Noch schlimmer
Die Jesu Jünger
Dieses Laberpack
Geht mir schlicht nur auf den S..enkel

Viel geredet nichts getan
Tausend Leute und kein Plan
Ihr dürft es ruhig heut alle wissen
Auf diese Leute ist geschissen

Krimi 1990

Mein Herz ist klein, mein Herz ist Stein
Eine Leiche schwimmt im Rhein

Es muss um Mitternacht gewesen sein
Ich jagte ihm das Messer rein
Das Blut das nahm ich wohl in Kauf
Ich wischte es mit dem Feudel auf

Die Leiche wickelte ich im Teppich ein
Es scheint ein Perser gewesen zu sein
Dann zog ich den Mantel an
Und brachte ihn zum Auto – den Teppichmann

400 Liter fasst der Kofferraum
Das nächste mal wird ich einen Laster klauen
Ich zurrte ihn auf dem Gepäckträger fest
Und verließ unzufrieden das kleine Nest

Bald konnte ich die Leiche im Fluss versenken
Die Goldene Uhr behielt ich nur zum Gedenken

Die Polizei hat mich erwischt
Und dann auch noch im Rhein gefischt
Die Leiche und die Uhr zutage
War das Gefängnis keine Frage

Krieg 1996

Die Kugel kam schnell und unvermutet
Ich blieb unverletzt doch er ist verblutet
Ein Einschlag, ein Ausschlag, ein Knirschen von Knochen
Dann war das Leben aus ihm gekrochen

Ein Fetzen von Fleisch flog mir um die Ohren
Ich werde ihn rächen habe ich geschworen
Durch Blut und Gedärme kroch ich mit dem Messer
Ich stach einen ab und fühlte mich besser

Der nächste bekam den Stahl in die Rippen
„Das war für ihn“ kam mir über die Lippen
Einem weiteren zerschoss ich die Gedärme
Ich tauchte im Blut und genoss die Wärme

Den vierten den hab ich massakriert
Doch war mir nicht besser sondern verwirrt
Kann denn der Hass nicht den Schmerz besiegen?
Noch immer sehe ich den Freund in der Lache liegen.

Mein Hirn drehte hohle mein Verstand setzte aus
Ich tötete weiter ließ alles raus
Doch was ich auch tat es wurde nicht besser
Da nahm ich verzweifelt das blutige Messer

Ich schob mir den Stahl, die ganze Klinge
Bis zum Heft knapp unter die Lunge
Ich spürte die Kraft, wie sie mich verließ
Ich sank zusammen auf dem kalten Kies

Meine Seele fuhr abwärts die Hölle herab
Mein Körper fand nie das kühle Grab
Wilde Tiere haben ihn zerrissen
Und im Moment tut so ´ne Wildsau auf mein Gerippe pissen

Wenn ich hier so koche vor kalter Wut
Dann fühl ich nicht mal mehr die Glut
Das Leben war härter als alles danach
Ich hab gut gewählt als ich mich erstach

Kling Glückchen... 1995

Kling Glöckchen klingelingeling
Kling Glöckchen kling

Schiebe hoch das Röckchen
Hole raus dein Stöckchen
Mache schmutzig Liebe
Tatendrang der Triebe

Kling Glöckchen klingelingeling
Kling Glöckchen kling

Mache auf ihr Hemdchen
Wärm dir auf die Händchen
Spiel mit spitzen Enden
Spürst du deine Lenden?

Kling Glöckchen klingelingeling
Kling Glöckchen kling

Springe rein ins Bettchen
Befriedige das Mädchen
Mach ihr gut die Beine breit
Weihnachten ist nicht mehr weit

Kling Glöckchen klingelingeling
Kling Glöckchen kling

Kleine Dinge 2005

Kleine Dinge in kleinen Dosen
Ist wie das Leben zu liebkosen
Einmal von etwas zuviel genossen
Hat mich des öfteren abgeschossen

Zum Beispiel Sex beim dritten Mal (am Tag)
Ist selten Genuss und schon eher eine Qual
Und nach der zweiten Schokolade (Tafel)
War es um die erste fast schon schade

Die erste Zigarre noch in Ruhe geraucht
Fühl ich mich nach der zweiten nervös und geschlaucht
Und nach einer Stunde Sport
Ist die zweite dann doch Mord

Die verknappten Glücksgefühle
Sind meine eigentliche Ziele
Sie sind schön und intensiv
Brennen sich ein und berühren mich tief

So manches bedeutende Symbol
Ist heute ausgebrannt und hohl
Im Kommerz ertränkt und weichgewaschen
Aufbereitet für die Massen

Prostituiert und Aldisiert
Wer spürt überhaupt noch was er verliert
Nach und nach ersetzt die Masse
Den früheren Reiz von Klasse

Alice 1995

Alice ist ein Fall für sich
Mann oder Frau man weiß es nicht
Ein Brustkasten auf den ein Bär
Mit Sicherheit viel stolzer wär

Die dunkle Stimme – tiefster Bass
Die ganze Frau – der blanke Hass

Mit wenig Stoff sehr dünn bekleidet
Und Beinen die ihr keiner neidet
Schmeißt sie sich an die Männer ran
Und fängt sogleich das Schnorren an

Zerspringen irgendwelche Sachen
War das bestimmt ihr schrilles Lachen
Sexuell frustriert bis auf die Knochen
Bringt ihr Gewäsch noch Stein zum kochen

Mit tausend Phon
Verbreitet sei Emanzipation
Hörst du ihre Schritte beben
Such dir Deckung liebst du dein Leben

Kampf 1995

Aufgelöst in Wut und Tränen
steh ich da und weine still,
beiße fest auf meine Zähne
weil ich nicht verlieren will.

Trage meine Last alleine
lebe ohne Rast und Ruh
komme selber auf die Beine
sehe euch beim scheitern zu.

Wenn ihr denkt ich hab verloren,
dreht euch um und seht mich an
der mich schafft ist nicht geboren,
ihr habt´s verpasst – jetzt bin ich dran.

Sie 1998

Tu – einfach so, als ob nichts gewesen wäre
Schön das du sie nicht fühlst diese innere Leere
Sag mir einfach du hast mich nie gebraucht
Wäre ich nicht gewesen wäre ein anderer aufgetaucht

Verschwende – keine Gefühle an mich
Schön – dass es dir gut geht, denn ich bräuchte dich
Denk an die Andren die dir wichtig waren
Denk an die Neuen die kommen in Scharen

Toll – dass da nichts ist was dir fehlt
Toll – das mein Herz für dich nicht zählt
Eine kleine Episode und schon vergessen
Bin ja auch nichts an deinem Ex gemessen

Hab ich denn keine Spuren in deinem Herz hinterlassen
Nichts was dir wichtig war, ich kann das nicht fassen
Sei einfach froh, das du drüber weg bist
Weil einer wie ich ja eh nichts als Dreck ist

Ich sehe dich an und ich spür keine Nähe
Mich schmerzt es noch immer , wenn ich dich sehe
Ich hätte so viel für dich gern gegeben
Doch du willst mich nicht haben in deinem Leben

Jeder Mann

Jeder Mann ganz allgemein
Beendet sein Leben mit dem Eheschein
Er bindet sich an eine Frau
Warum – das weiß man nicht genau

Sie sagt von nun an was zu tun
Und hindert ihn sich auszuruhn
Sie schimpft ihn einen faulen Wicht
Und dass er wär schon wieder dicht

Sie selber geht in Frauenkreise
Und schaut beim shoppen nicht auf Preise
Sie tratscht mit Nachbarn ist vergnügt
Solang der Mann den Rücken biegt

Sie meint es wär emanzipiert
Wenn sie ihn an die Spüle führt
Er darf dann putzen, waschen, kochen
Doch so ein Mann ist längst gebrochen

Ja 1996

Was willst du hören
ich red dir nach dem Mund
meine Meinung würd dich stören
du bist Frauchen ich bin Hund

Ich halt hinterm Berg
was du nicht hören magst
beklatsche brav dein Werk
auch wenn du daneben lagst

Du hast recht
was immer du sagst
der Rest ist schlecht
Hauptsache ist dass du mich magst

Nie widersprechen
immer nur nicken
ich werde nicht brechen
ich werd höchstens knicken

Ich wünsch mir 1998

Wenn im Herbst der Regen fällt
Und sich das Laub im Rinnstein wellt
Wenn es draußen feuchter wird und kühl
Dann krieg ich dieses Schmerzgefühl

Ich wünsch mir jemand in der Nähe
Die das mit meinen Augen sehe
Die meine Gefühle mit mir teilt
Und ruhig in meiner Nähe verweilt

Ich wünsch mir Blicke lang und warm
Und jemanden in meinem Arm
Warme Berührung durch weiche Hände
Und Augenblicke ohne Ende

Hygiene 1999

Noch bin ich ganz bald muss ich leiden
Die Frauen wollen mich beschneiden
Wenn ich mich schleunigst nicht verdrück
Zerstückeln sie mein bestes Stück

Sie haben Messer und auch Scheren
Ich hab nur Angst – ich muss mich wehren
Die Panik kommt wir wird ganz heiß
Mein Kleiner zittert, ist ganz weiß

Ob mit Skalpell oder mit Scherben
Ihnen ist´s egal – ich will nur sterben
Jetzt meinen sie mit dem Teppichmesser
Ging dass alles doch viel besser

Wenn sie dann kommen – wohl sehr bald
Machen sie vor nichts mehr halt
Ratzefatz mit einem Schnitt
Nehmen sie die Vorhaut mit

Hölle 1996

Ich steig hinab in die Höllenglut
und balg mich mit der Höllenbrut
Tausend kleine Teufel
schwingen ihre Scheufel
schütten Kohle auf die Feuer
quälen mich gar ungeheuer

Der Oberteufel fett und feist
zeigt mir nun was Schmerzen heißt
läßt mich im Höllenfeuer schmoren
Schreie gellen an meine Ohren
und bis ich merk das sind ja meine
verkochen langsam meine Beine

Bin ich dann gut durchgebraten
können sie nicht länger warten
mit scharfen Messern in der Hand
stellen sie mich an die Wand
Schälen mir das Fleisch vom Knochen
und lassen es noch einmal kochen

Nur im Gerippe steh ich da
und auf einmal wird mir klar
was ich hier für´n Scheiß hinschreibe
ich habe wirklich eine Scheibe

Holger und Frank 1996

Der Holger und der Frank
Die sind doch beide krank
Sie schlappen wie gestört durchs Zimmer
Es wird von Stunde zu Stunde schlimmer

Frank ein besonders smarter Junge
Der ext den Alk und hanft auf Lunge
Ist zu jedem Scheiß bereit
Gut gelaunt und meistens breit

Mit spitzer Zunge, schwarzen Witzen
Führt er Diskussionen übers abspritzen
Hat mehr Hirn als man so denkt
Wenn ihn nicht grad sein Schatten lenkt

Den tieferen Sinn in unserem Leben
Den kannst du dir bei Holger geben
Trainiert ´ne Frauenfussballmanschaft
Die wahrscheinlich für ihn anschafft

Hat auch sonst sehr viel zu sagen
Versucht er nicht grad mich zu plagen
Für lockere Sprüche aufgeschlossen
Hat er sein Pulver längst nicht verschossen

In dieser total normalen Klasse
Sind sie ´ne besonders wichtige Rasse
Den Ernst der Lage wohl bewusst
Versinken sie doch nie in Frust

Sind sie auch manchmal eine Plage
Ich mag sie beide - keine Frage

Hier ist ein Mensch 1997

Hier ist ein Mensch
Der scheißt sich ein
Macht keinem auf
Lässt keinen rein

Hier ist ein Mensch
Der pisst wie ein Stier
Das liegt nicht bloß
An zuviel Bier

Hier ist ein Mann
Der spritzt gleich ab
Das hält ihn fit
Hält ihn auf trab

Hier ist ein Mensch
Der ist ´ne Sau
Drum bleibt bei ihm
Auch keine Frau

Herbst 1996

Klirrende Kälte
Das ist was mir fehlte
In der Sommerhitze
Wenn ich sterbe und schwitze

Der Rolli so weich
Mein eigenes Reich
Ich zieh mich zurück
Zumindest ein Stück

Man muss nicht viel sagen
Der Kopf tief im Kragen
Allein mit Gedanken
Gesunden und Kranken

Die Hände in den Taschen
Einen Blick erhaschen
Auf eine andere Welt
Die mir Geschichten erzählt

Ich könnte stundenlang baden
In kühlen Nebelschwaden
Lausche den Bäumen
Dem Wind, meinen Träumen

Auf den Gräsern Tau
Die Stimme rauh
Und ungeübt
Doch die Stimmung ungetrübt

Unter den Schritten ein Klatschen
Ein Blubbern und Schmatzen
Der Schritt wird leicht
Wenn man vom Weg abweicht

Hier brauchst du nicht viel
Ein schönes Gefühl
Das dich durchfließt
Selbst wenn´s in Strömen gießt

Du möchtest fliegen
Im nassen Gras liegen
Deine Gedanken teilen
Die dich ereilen

Noch glücklicher wer in dieser Welt
Die Hand von jemand anders hält
Dieses warme Gefühl
Gibt dir unendlich viel

Teile
Ohne Eile
Nimm
Alles einfach hin

Sag mir was du denkst
Bevor du dir das Hirn ausrenkst
Denn der Herbst dass ist die Zeit
Für Offenheit und Ehrlichkeit

Haus am Meer 1999

Ich träume mal wieder von meinem Haus am Meer
der Himmel ist schwarz, die See ist rauh
so oft ich hierher wiederkehr
fühl ich wie ich mir vertrau

Hier bin ich mir nah, hier peitscht die See
es knistert der Kamin beruhigend und warm
draußen Blitze und ein bisschen Schnee
ich bin zu Hause – I feel no harm

Manchmal wenn mich meine Gedanken wegtragen
und ich nicht weiß was im Leben gilt
ich hungrig bin von tausend Fragen
ist es dieser Ort der meinen Hunger stillt

Ich wünsche mir Frieden in meinem Leben
dass meine Seele Ruhe finden kann
doch kann es sowas im Leben schon geben?
Ich bin noch ein Kind und doch schon ein Mann.

Vielleicht kommt der Tag und ich werde wissen
was für mich gilt und wichtig ist
wenn nicht dann hab ich kräftig verschissen
ich wünsch dir jedenfalls das du weißt was du bist.

Grenze 1995

Der Alkohol ist längst schon leer,
geh an den Schrank, hol mir noch mehr,
trete in die dunkle Nacht,
verbrenn im Feuer das du entfachst
ziehe einsam durch die Stadt
habe alles so sehr satt

Regen setzt ein
läuft mir zum Kragen rein
die Flasche fällt mir aus den Händen,
morgen werden sie die Wohnung pfänden.
Steh auf der Brücke und denke mir
dies alles mein Freund ersparst du dir.

Doch was werde ich spüren nach dieser Tat
der Tod ist einsam, öd und fad.
Mein Leben auch - doch immerhin
mit einer Chance auf Gewinn.

Und diese Hoffnung hält mich am Leben
Wird es für mich ein Happy End geben?
Werd ich verlieren mein Leben lang?
Was wird aus mir, frag ich mich bang.

Gras 1994

Auf einer grünen Wiese,
saß die Kuh Louise
und rauchte etwas Gras,
weil sie´s nicht gerne fraß.
Sie war schon ziemlich stoned
doch das war sie gewohnt

Zu ihr kam Bulle Eberhard
der sie um eine Dröhnung bat
das hat er nicht vertragen
das schlug ihm auf den Magen.

Das Gras das sie sonst rauchte
ist nun voll Bullenjauche.
Und die Moral von der Geschicht
jetzt raucht sie eben Shit.

Geisterbahn 1996

Der helle Wahn
Geisterbahn
Wohin ich geh, steh, seh
Sachen die ich nicht versteh

Da steht zwei – sie ein Engel er ein Penner
Und haben doch den gleichen Nenner
So einen abgewrackten Typ
Hat solch ein tolles Wesen lieb

Ein anderer Typ – besonders cool
Auf mich wirkt er zwar eher schwul
Der ist von Frauen eingegraben
Wie das Brot von Küchenschaben

Der nächste dort – laut, arrogant
Hält auch ´ne Lady an der Hand
Die scheint zwar nicht besonders glücklich
Doch dass ist ihm wohl auch nicht wichtig

Es kotzt mich an
So eine Frau mit so einem Mann
Ich kann sie nur hassen
Diese trüben Tassen

Frühling 1995

Frühlingszeit
Alle sind zu zweit
Nur ich bin allein
(muss dass den sein)

Scheiß drauf
Leben nimmt seinen Lauf
Geb ich auf?
Sonnenstrahlen
Keine Lust mehr zu bezahlen

Werde ich es schaffen
Ihr könnt nur gaffen
Und mich lecken
Verrecken
Sterben

Frohe Weihnacht 1996

Weihnachtszeit
Ist nicht mehr weit
Und völlig breit
Lieg ich unterm Tannenbaum
Mit einem riesen Ständer und ´nem feuchten Traum

Den Weihnachtsmann
Spritz ich an
Und das Christkind
Nehm ich her geschwind

Draußen haut es die Scheiße runter
In der Stube wird ich munter
Hau mich in das Zimmereck
Stürz die nächste Flasche weg

Ich rülps und furz
Hab ´n Lebersturz
Die Augen rot
Und ich halb tot

Frohe Weihnacht überall
Hoffentlich geht’s bald vorbei

Freund 1996

Zu ihm renn ich hin
Wenn ich fertig bin
Ihm vertrau ich alles an
Weil ich ihm vertrauen kann

Alles was ich wollt
Treuer noch als Gold
Der den „Müll“ wegräumt
Mein Freund

Er steht mir zur Seite
Hilft mir durch die Weite
Hilft mir aus der Klemme
Wenn ich zuviel stemme

Teilt mit mir das letzte Hemd
Ist mir trotzdem manchmal fremd
Trotz allem so vertraut
Darauf die Freundschaft baut

Würde mich nie belügen
Dafür manchen Fehler rügen
Hat mit mir den Berg bestiegen
Nur zusammen werden wir siegen

Fragezeichen 1991

Den ganzen Tag schon denk ich an dich
Doch ich muss schaffen darum kann ich nicht
Ist dann Feierabend kann ich es kaum erwarten
Mein Puls geht schnell und auch mein Atem

Ich komme nach Hause betrete dein Zimmer
Du stehst in der Ecke meine Erregung wird schlimmer
Ich knöpfe das Hemd auf die Hose fällt
Was jetzt kommt brauch ich und sonst nichts auf der Welt

Wenn ich dann in dir stecke wird mir klar
Das vor dir keine andere war
Ich bin in dir und es kommt mir – so vor
Als wären meine Probleme aus Styropor

Heiß bist du oder auch kalt wie es mir beliebt
„Sie weiß gar nicht was sie mir gibt“
Genug erzählt ich mach eine Pause
Wen ich beschrieb? Na meine Brause

Fertig

Fertig bin ich, find keine Ruh
knall mich ständig mit Alkohol zu
wollte nie ein Versager sein
fühl mich wie das letzte Schwein.
Habe keine Hoffnung mehr
fühl mich ausgebrannt und leer.

Gib mir Mut und gib mir Kraft
dass mich der nächste Tag nicht schafft
tut er´s doch dann sehn wir uns bald,
doch dann oh Herr ist mein Herz kalt

Es besteht Handlungsbedarf

(oder ich bin empört)

Ich sitze hier in meiner Bank
und meine Nerven liegen blank
ich höre ständig ein Geräusch
und denke doch, dass ich mich täusch

in meiner Box für Schreibgeräte
da geht sie ab – die Tante Käthe
ein Gekicher, ein Gewühl
es rinnt der Schweiß, mir wird ganz schwül

ich öffne leise diese Box
doch was ich seh ist paradox
der Füller und der Edding
die machen beide Petting

Der Rotstift mit dem Blau
entledigen sich ihrem Stau
und auch mein kleiner Ratzefummel
stürzt sich in das Sexgetummel

Die Schere und das Kartoffelmesser
die wissens beide auch nicht besser
die liegen nicht rum, die treibens wild
ich sage euch das ist ein Bild

Auch mein edler Kugelschreiber
wälzt sich zwischen Bundstiftleiber
beim Taschenrechner und beim Locher
herrscht ein wildes rumgestocher

Nur Geodreieck und Parabel
die halten beide ihren Schnabel
die treibens leis und stillvergnügt
es stimmt, ich schwörs, weil ich nicht lüg

Schnell wende ich verschämt den Blick
ich werde rot – was für ein F... riedvoller Anblick
da bemerk ich bei Sandra – ich bin empört
auch dort passiert was sich nicht gehört

Der Lila entblößt frech seine Spitze
und verschwindet mit Rosa in eine Ritze
es kichert, es lacht
dann habens sie´s gemacht

Ich war schockiert ehrlich gesagt
ich hab nicht weiter nachgefragt
ich hab nur still die Box geschlossen
und den Blick durchs Fenster genossen

Engel der Nacht 1998

Lass mich schlafen heute Nacht
Hüll mich ein mit deiner Macht
Schenk mir Träume voller Glück
Halt die Sorgen hier zurück

Web deinen Zauber sanft um mich
Sag mir leis – ich liebe dich
Schließ mich ein mit deinem Herz
Lass mich fliegen himmelwärts

Lass mich deine Ruhe fühlen
Lass mich an dir mein Fieber kühlen
Bette mich sanft in weiche Kissen
Lass mich heut nacht nichts mehr vermissen

Lass die Nacht mich still bewachen
Lass die Sterne für mich lachen
Wieg mich weich in ruhigem Schlaf
Gib mir Frieden und ich bin brav

Einsam 1995

Sag mir welcher Tag heut ist,
hab dich schon zu lang gemißt,
schenk mir Wein ein,
möcht nicht mehr allein sein

Das Ticken der Uhr
monoton und stur
geht mir auf den Sack
bis ich sie pack
und in die Ecke schmeiß
mit dem Erfolg dass ich nicht weiß
wie lang ich nun hier schon sitze
mich dreh und wende, zitter und schwitze

Und mitten in der Nacht
bin ich aufgewacht
hab mich gedreht, gewendet,
gefragt wann das hier endet
meine Gedanken sortiert
mich ständig verirrt

Und dein Gesicht
verließ mich nicht
und meine Gedanken
fanden keine Schranken
zitternd und bebend
mehr tot als lebend

stell mir vor was du grad tust,
wie du in seinen Armen ruhst
wie du seinen Worten lauscht
und ihm in die Augen schaust

Denn du hast nicht erkannt
was ich für dich empfand
dein Lachen
und tausend andere Sachen
an dir
gefallen mir

Er nützt dich aus, das musst du wissen,
doch du wälzt dich in seinen Kissen
nimmst mich mit keinem Auge wahr
egal ob ich zur Hölle fahr

Ich gebe auf ich hab verloren
hast einen andren auserkoren
doch um dich trauern werd ich nicht
auch wenns mich noch so elend ficht

Und gelassen und heiter
leb ich weiter

Dusche 1992

Ich steh mit dir unter einer Dusche
Und seife dich ein von Kopf bis Fuße
Meine Finger gleiten bang
Auf deiner nackten Haut entlang

Streicheln leise deine Brust
Und verstärken meine Lust
Fahren durch dein nasses Haar
Nehmen nicht mehr anderes wahr

Fühlen wie dein Herz vibriert
Du hast mich total verwirrt
Deine Lippen küssen mich
Sagen mir „Ich liebe dich“

Ich liebe dich komm halt mich fest
Das uns der Augenblick nicht verlässt

Die ganze Nacht

Wir haben die ganze Nacht
Hab keine Eile berühre dich sacht
Fühl deine Haut, küss deinen Mund
Fühl mich geborgen und du bist der Grund

Ich verehre den Winter und die warmen Stunden
Trink deine Nähe ich hab mich gefunden
Ich lese dir vor erzähl dir Geschichten
Will dir soviel sagen, will für dich dichten

Der da oben 1996

Ich soll dich unterhalten
Nun denn ich werde des Amtes walten
Ich schreib dir ein Gedicht
Als deine Führung als dein Licht

Hoch oben im Himmel
Da wohnt so ein alter P...riester
Er hält die Hand wohl über uns
Das jedenfalls glaubt Hinz und Kunz

Es soll alt sein und sehr mächtig
Wir seien klein und äußerst schmächtig
Er lässt Wunder geschehen
Ich hab noch keines gesehen

Die Welt wird beherrscht von egoistischen Schweinen
Kennst du jemand Guten, ich kenne keinen
Dem einem dem fällt das Glück in den Schoß
Die Anderen werden ihren Stolz selbst noch los

Das Leben ist ein einziger Kampf
Es gewinnt wer andere in den Boden stampft
Die Schwachen werden lebendig gehäutet
Und von den Starken ausgebeutet

Ich sag dir was
Was mich am Leben hält ist Hass
Auf diese Welt, auf dieses Leben
Ich werde kämpfen – nicht aufgeben

Ich mag die Hölle, mag das Feuer
Der Typ da oben ist mir nicht geheuer
Der da unten steht ehrlich zur Gewalt
Während vom Himmel Gelächter schallt

Der Abend 1993

Es lebe die Wollust
Es lebe der Trieb
Verdränge den Frust
Komm her und sei lieb

Trink einen Bacardi noch einen Black Premium Rum
Leg dich aufs Sofa und dann machen wir rum
Denn rote Lippen soll man Küssen
Und mit Busen soll man schmusen

Und da die Zeit zuende geht
Wird heute noch mal schnell gelebt
Komm her fühl dich wohl
Sei geil und pervers und vor allem frivol

Bohnenkonzert

Wer lässt in der Mensa einen lustigen Wind?
Wenn das nicht Uli und ihre Bohnen sind.
Ohne sich damit zu plagen
Entlässt sie sie aus ihrem Magen

Doch dieser Wind ist nicht allein
Es stellen sich Geschwister ein
Und ehe man sich doch mal wehrt
Ertönt ein ganzes Furz-Konzert

Zu Beginn meiner hier erzählten Leidensgeschichten
Knallten sie jedoch nur und stanken mitnichten
Heut ist das anders, sie erschweren das Leben
Es ist fast als würde die Lunge verkleben

Sie töten die Menschen, die Tiere, die Botanik
Wo Uli ist herrscht immer Panik
Sie knattert und knallt es ist eine Qual
Und sie werden lauter und feuchter von mal zu mal.

Banal 1997

Alles was ich sag klingt so banal
Alles was ich denk scheint trivial
Alle meine Fehler treten plötzlich vor
Du siehst scheiße aus, ruft im Kopf ein Chor

Ich wäre gerne klug
Doch das ist nicht genug
Ich sähe gerne gut aus
Nicht so wie eine graue Maus

Ich möchte dir gefallen
Nur dir bestimmt nicht allen
Ich möchte in deine Nähe
Und das ich darin bestehe

Oft frag ich mich
Interessier ich dich
Oder ist so ein Blick
Nur ein fauler Trick

Hast du mit diesem Lachen
Noch andere bestochen
Nimmst du diesen Blick
Bei anderen zurück?

Aufwachen 1995

Versinke nicht in ihren Augen
Lass dir nicht die Sinne rauben
Deine Ziele und die Zukunft
Sind jetzt wichtig – zeig Vernunft

Auf dem Weg den du gewählt
Und mit Mühen dich gequält
War sie nur ein Zwischenziel
Denn solche Frauen gibt es viel

Ruh dich aus auf deinen Lorbeern
Dann bleibt dir dein Ziel für immer fern
Denn du bist zwar heute König
Doch im Grunde nur ein wenig

Auf Abruf 1996

Du willst mich nicht
ich will dich nicht
was ist das bloß
komm trotzdem nicht los

weiß nicht was ich mir verspreche
schwöre ständig dass ich mich räche
fühl mich wie ein Versager
wie ein Stück aus deinem Lager
das auf seinen Abruf wartet
und beim geringsten Zeichen startet

völlig Inkonsequent
hab wohl den Absprung verpennt

Denkst du an mich
so oft wie ich an dich
oder sind es die Anderen
die durch deinen Kopf wandern?

Asozial 1996

Ich habe eine Phase
Da fahr ich in die Nase
Hole raus den Popel
Und kleb ihn an ´nen Opel

Prügel einen Greis
Klau ´nem Kind sein Eis
Stoss eine Oma in den Gully
Und lang den Frauen an den Pulli

Ich rülpse laut beim Essen
Beleidige die Hessen
In der überfüllten Straßenbahn
Kotz ich alle Leute an
(Pöbel ich die Leute an)

Fahr mit hundert durch den Ort
Plane heimlich einen Mord
Lasse eine fahren
Und kipp noch einen Klaren

Ich pinkel in die Runde
Onanier zu jeder Stunde
Scheiß dem Nachbarn auf den Tisch
Und stinke wie ein alter Fisch

Schwitze wie ein Schwein
Lass mir noch einen rein
Geht mir aus dem Weg
Wenn ich den Wahnsinn pfleg.

Asbach Uralt Reime 1994

Zieht sie sich aus vor deinen Augen
Darfst du an ihren Nippeln saugen
Treibst du´s mit ihr auf einem Pferd
Das ist schon einen Asbach Uralt wert

Wenn du mal deine Frau betrügst
Mit anderen im Bette liegst
Und sie dann nichts davon erfährt
Das ist schon einen Asbach Uralt wert

Hat sie in ihrem Mund dein Glied
Während sie so vor dir kniet
Lässt sie sich später von dir poppen
Dann wird es Zeit für einen Schoppen

Armer Verwandter 1998

Ich lauf euerer Liebe, eurer Freundschaft hinterher
bekomme nichts und will trotzdem mehr
ich buhle um Vertrauen und um eure Nähe
und ernte doch nie auch nur das was ich sähe

Ihr denkt ihr seid groß, überlegen, bestätigt
und dass ihr euch bei mir fast humanitär betätigt
doch nicht sehr lange als ich erkannte
ich bin es nicht, der arme Verwandte

Ihr belächelt oft meine Sicht und mein Leben
und wollt mir zur Hilfe gern eure Hand geben
doch ich fang an den Wert meiner Gedanken zu sehen
ich brauche euch nicht, werd meinen Weg gehen

Ihr steht auf euren Taten wie auf einem Podest
ihr fühlt euch erwachsen, unerschütterlich, fest
ihr wollt meine Freundschaft doch nur mit der Macht
doch ich bin nicht so schwach wie ihr gedacht.

Alles 1996

Ich bin nichts ich kann nichts ich könnte dich lieben
Zu sagen ich wäre ein Held wäre auch übertrieben
Ich denke zuviel, ich träume zu oft
Auf eine Frau wie dich hab ich immer gehofft

Mit dir verweilen
Meine Träume teilen
Dir Mut schenken
Deine Dinge einrenken

Ist alles was ich geben kann
Ich bin nun mal kein Supermann

Ich bin nicht klug ich hab kein Geld
Dein Lachen ist was mir gefällt
Ich bin nicht der Weizen, wahrscheinlich nur Spreu
Ich halte zu dir, ich bleibe dir treu

Alk – Harald Junke Land 1996

Melodie: Pur – Abenteuerland

Die leere Flasche macht mich krank
Sie ist so leer verflucht
Am letzten Tropfen fast erstickt
Der Magen zu Besuch

Der Alkohol hat nicht gelangt
Die Flaschenbatterien leer
In ein Labyrinth verstrickt
Oh ich seh den Weg nicht mehr

Ich will Sekt ich will Wein
Will – Jamaika Rum
Doch ein einer kleiner Jackie nimmt mich an der Hand

Er winkt mir zu und grinst
Trink mich weg, trink mich aus
Trink doch noch ein Glas
Solang bist du Knülle bist – dicht bis unter den Rand

Komm mit
Komm mit mir ins Harald Junke Land
Denn du hast eine Meise
Komm mit mir ins Harald Junke Land
Hier wird der beste Schnaps gebrannt
Komm mit mir ins Harald Junke Land
Und schütt dich zu ganz leise
Die Flaschen kostet nicht mal Pfand
Im Harald Junke Land

Neue Form bekifft sein gilt
Die Wolken malen ein Bild
All das was ich bisher mied
Hat mir jeden Wunsch erfüllt

Ich kiffe, ich kokse soviel ich schaff
Die Armee der Stinkefinger brüllt: „Du spinnst!!“

Ich mach die Pfeife an
Ich schnupfe, ich spritze, mein Dealer lacht
Sobald ich gierig um die Ecke lins

Komm mit
Komm mit mir ins Hasch und Kiffer Land
Auf deine eigene Reise
Komm mit mir ins Hasch und Kiffer Land
Denn Rauchen kostet den Verstand
Komm mit mir ins Hasch und Kiffer Land
Und schnupf auf deine Weise
Das gute Dope schenkt dir ein Land
Das Hasch und Kiffer Land

Hanf und Koks und all die Sachen
All das kannst du kaufen wenn du willst

Weißes Pulver, grünes Gras geht durch Nase und Rachen
Fast alles lässt sich rauchen wenn du willst

Du kannst schniefen, koksen, dealen
Und den größten Joint kriegen
Du kannst tanzen, taumeln träumen
Und auch Pillen abräumen

Alles dass ist möglich hier im Hasch und Kiffer Land
Trau dich nur zu kaufen, nimm dein Geld zur Hand

Komm mit
Komm mit mir ins Harald Junke Land
Du hast den Kopf voll Scheiße
Komm mit mir ins Harald Junke Land
Hier wird der beste Schnaps gebrannt
Komm mit mir ins Harald Junke Land
Und schütt dich zu ganz leise
Die Flasche kostet nicht mal Pfand
Im Harald Junke Land

Mit bestem Dank an das PUR Team

Abstand 1993

Wieder hab ich eine Nacht
damit verbracht
Abstand zu kriegen
will nicht verlieren, will auch mal siegen

Hab auch ein Recht mich gut zu fühlen
und mein Gemüt an dir zu kühlen
durch dich fühl ich mich minderwertig
denk ständig ich werd damit fertig

Geh auf Entzug von dieser Sucht
bin ständig vor dir auf der Flucht
damit ich dir nicht mehr verfalle
in Hoffnung dass ich dir gefalle

Seh dann wie du andere wählst
und gar nicht weißt wie du mich quälst.

Tanke Kraft 1996

Zwischen Tannen und Farnen
Wo Häher laut warnen
Wo die Bäume leis rauschen
Wenn du stillstehst zum lauschen

Bei den uralten Steinen
Die alles zu wissen scheinen
Wo nachts das Käuzchen schreit
Vergisst du deine Einsamkeit

Du wanderst stille vor dich hin
Es reinigt sich dein Geist und Sinn
Du kannst jetzt wieder klarer denken
Dein Leben in die Bahnen lenken

Vor deinen Augen eine Welt
Die fest zusammen zu dir hält
Die kleine Lichtung dort am See
Das ist der Ort wohin ich geh

Still und starr
Liegt er da
Die Oberfläche spiegelglatt
Unendlich tief und glänzend matt

Als meine Gefühle für dich starben
Da dachte ich an diese Farben
Glitzernd klar im Sonnenlicht
Ich dachte dass mein Herz zerbricht

Ich schwimm in diesem kühlen Raum
Halb Wirklichkeit, halb wie im Traum
Ich tauche ab in eine Welt
Die besser ist, die mir gefällt

Totale Stille ruhiges Schweben
Keine Gedanken an das Leben
Leise pocht im Hirn das Blut
Bin wie besoffen, fühl mich gut

Tauche auf genieß das Licht
Hab plötzlich eine neue Sicht
Bin gelöst fühl mich entspannt
Renn nicht ständig auf die Wand

Tanke Kraft für ein neues Leben
Dich wird es darin nicht mehr geben
Werd erfolgreich sein und frei
Tja und du bist nicht dabei

Der Mann und das Meer 1998

Er steht am Ufer und blickt aufs Meer
Er ist entspannt doch sein Herz ist schwer
Er sucht nach Antworten und kann sie nicht finden
Es ist als wollt er das Meer überwinden

Er hört die Wellen wie sie erzählen
Ihnen zu lauschen ist schön doch er will sich quälen
Er hatte gehofft das was er fand zu behalten
Doch jetzt ist alles wieder beim alten

Und noch viel schlimmer seine Kraft ist zerissen
In jedem Moment wird er sie vermissen
Er grübelt wie so oft woran es wohl lag
Langsam wird es dunkel - es schwindet der Tag

Ein Wind kommt auf und fröstelt ihn ein
Er zieht die Jacke dichter und fühlt sich allein
Er schmeckt das Salz und es scheint ihm bitter
Von der Ferne ein Grolllen – es kommt ein Gewitter

Er steht am Ufer es peitschen die Wellen
Fühlt seine Ängste, keine Kraft sich zu stellen
Er sieht die Wolken, sie türmen sich auf
So wie sein Leben – immer eins drauf

Er steht tief im Wasser, sein Kopf voller Hass
Regen setzt ein, nun ist er ganz nass
Er watet tiefer hinein, doch dann kehr er um
Wegen ihr aufgeben – das wäre dumm

Er hat keine Angst mehr , es zucken die Blitze
Das Leben ist voll solcher scheißschlechten Witze
Nichts als Leben, alles andre verkehrt
Für sie das aufgeben – das ist sie nicht wert