Montag, 5. Februar 2007

Miriam 1996

Mendels Tochter Miriam

War ganz klar ein schwarzes Lamm

Ob Fußballmannschaft ob Soldaten

Sie ließ sich gern eins überbraten

Auch die männlichen Kosaken

Schleckten gern an ihrem Nacken

Und die Burschen aus dem Schtedl

Vernaschte dieses Teufelsmädel

Ob im Bett oder im Kornfeld

Ihr war es egal Hauptsache das Horn schwellt

Ob Toilette ob Telefonzelle

Sie schälte sich überall aus der Pelle

(Sie konnte immer – auch auf die Schnelle)

Später in Amerika

Macht Sie die neuen Männer klar

Ob GI ob Rotlicht Lude

Hauptsache für sie – kein „Mendel“ – Jude

Sie ist dann sehr bald durch geknallt

Verschwand in einer Heilanstalt

Die Ärzte dort und Sanitäter

Befriedigte sie noch Jahre später


Das Gedicht entstand im Deutschunterricht an der Wirtschaftsoberschule in Stuttgart.

Unschwer erkennbar hatte ich zu der Zeit noch keinen wirklichen Zugang zu dem damals behandelten Buch Hiob des heute von mir hochverehrten Autors Joseph Roth.

Der Wert mancher Dinge wird einem eben erst Jahre später, aber immerhin besser als nie, klar :-)

Monacco 1998

Es ist Nacht, mich stechen die Mücken

Oft in die Beine, mal in den Rücken

Es ist Nacht, es nervt mich das Getöse

Noch hab ich Geduld doch bald wird ich böse

Es ist Nacht gleich fängst an zu pissen

Ich weis nicht werd ich das irgendwann mal vermissen

Ich war in Monaco doch keine Frau

Bot sich mir an für einen GV

Sie fahren auf Geld ab und auf tolle Wagen

Und ich hab nur nen Polo und meine Bafög-Einlagen

Und meinen tollen Körper und den kleinen Prinzen

Doch diese Gören tun darüber nur grinsen

Die anderen locken mit Erfolg, Geld und Macht

Und kommen zum Schuss auf und durch ihre Yacht

Ich hab nur den Rücksitz von meinem Polo

Das ist natürlich eng, bin ich deshalb ein Prolo?

In letzter Konsequenz

Hab ich dafür Intelligenz

Doch diese Frauen können besser prassen als denken

Drum werd ich meinen Wagen morgen nachhause lenken

Morgenstern 1996

Morgenstern

Frag sie hat sie mich noch gern

Sag ihr dass ich sie noch lieb

Das es keine Andere gibt

Wird sie zwar nicht wissen wollen

Doch sie hat mein Herz gestohlen

Seit sie weg ist, ist es kalt

Tief in mein Gehirn gemalt

Seit sie weg ist bin ich leer

Selbst meine Freunde mag ich nicht mehr

Ohne sie bin ich verloren

Das Bier schmeckt schal, der Wein vergoren

Morgenstern – sag ihr das ich es nicht versteh

Dass ich sie mit anderen seh

Hat sie nie für mich gefühlt?

Hat sie nur mit mir gespielt?

Sie hat mir das Herz gebrochen

Hab mich tagelang verkrochen

Hab gespürt wie es zerbricht

Sehe ständig ihr Gesicht

Motivierungsgedicht zur Englischarbeit 1995

Ich bin mit den Augen durchs Buch geirrt

und das hat mich nur noch mehr verwirrt

ich sehe die Worte doch sie gehen mir nicht ein

mein Hirn verkrampft und wird wie Stein

Ich denk nur noch Scheiße

weiß nicht mehr wie ich heiße

was ich hier mache, wer ich bin

seh in dem ganzen keinen Sinn

Ich denk „Meine Zukunft – sie geht vor die Hunde“

das ist wie k.o. in der ersten Runde

ich denk „Meine Chancen – ich hab sie vertan“

mein ganzes Leben es gerät aus der Bahn

Doch dann diese Stimme, die sagt gib nicht auf

du bist nicht unfähig – du hast es drauf

steh auf und kämpfe, hör auf zu jammern

wie lange willst du dich noch an dein Selbstmitleid klammern

Du bist frei geboren, du hast es in der Hand

und Möglichkeiten gibt es unendlich in diesem Land

Du kommst so weit wie du kommen willst

reiß dich zusammen, ab heute gilts

Nacht 1996

Leise senkt sich die Nacht

mein Herz vibriert, hab an dich gedacht

Sehnsucht macht sich breit

lässt mich zurück in meinem Leid

Einsamkeit

ich bin dich leid

ständig kehrst du wieder

drückst mich runter, zerrst mich nieder

Die Glut der Wut lässt mich erhitzen

lässt mich zittern, lässt mich schwitzen

zerr an meinen Ketten

will mich vor mir retten.

Doch kann mich drehen kann mich winden

weiß werd keine Freiheit finden

der Stahl um meine Handgelenke

wird nur noch härter wenn ich an dich denke

Leise senkt sich die Nacht

hast du grad gelacht?

über mein Gejammer

du hast Recht, das ist der Hammer

Nachtgedanken 1996

Ich hab mich

Gedreht und gewunden

Keinen Schlaf gefunden

Ich bin aufgewacht

Mitten in der Nacht

Hab meine Sachen gepackt

Und mein Geld durch gebracht

Wieder eine Nacht

Nur an dich gedacht

Ebenso den Tag verbracht

Toll verzweifelt laut gelacht

So kann es nicht weiter gehen

Ich muss dich wieder sehen

Ich muss dich wieder spüren

Deine Haut berühren

Du hast gelacht

Mich geküsst ganz sacht

Und ein Feuer entfacht

Dass mich fertig macht

Die Nacht bricht ein

Ich werde klein

Und hilflos

Und du so übermächtig groß

Der Tag fängt an

Was tut ein Mann

Lässt er sich ein

Oder es sein

Auf dieses Spiel

Ohne Sinn und ohne Ziel

Und doch soviel Gefühl

Noch ein Gedicht für Ruth und Simone 1996

Der Chef der Bierbrauer

Ist sauer

Ohne ihn zu informieren

Tut jemand Fensterglas beschmieren

Die Täter dieses Tatbestand

Sind schnell gefunden und erkannt

Es handelt sich um unsere Ruth

Die solche Sachen öfter tut

Als zweiter so ein Benjamin

Kommt mir als Täter in den Sinn

Auch Lampen tuen sie bemalen

Bekleben sie mit Pistazienschalen

Das Opfer dieser Sauerei

Das sag ich hier ganz frank und Freitag

Ist wohl ihr Schwesterchen Simone

Doch so was kümmert Ruth die Bohne

Als Fan von Raumschiff Enterprise

Macht sie ´ne ganze Menge Scheiß

Sie verzieht sich auf ihr Zimmer

Betrachtet stundenlang geflimmer

Wenn sie in die Glotze stiert

Sie kräftig Blüten konsumiert

Auf Captain Kirk und Mr. Spock

Hat außer ihr fast niemand Bock

Wir anderen müssen kräftig leiden

Und Ruth hält uns für Trekki Heiden

Sie kann wirklich nicht verstehen

Warum wir dieses Zeug nicht sehen

Die Antwort liefer ich jetzt bei

Die Blüten machen Rüthchen high

Wer sich nicht zudröhnt mit Homöopathie

Versteht die Sucht nach „Space“ wohl nie

Und auch der Drang nach Fingerfarben

Sind wohl Indizien für Narben

Die Blüten tief im Kopf belassen

Es ist wirklich kaum zu fassen

Liebe Simone bleib ganz kühl

Du hast mein vollstes Mitgefühl

Ode 1996

Ode an die Toilette

Wenn ich dich nicht hätte

Müsste ich an Bäume scheißen

Mir vielleicht einen Spleen einreißen

Ode an das WC

Wenn ich dich seh

Fühl ich mich besser

Egal ob Häufchen ob Gewässer

Ode ans 00

Der Ort an dem ich strull

Der Ort an dem ich Scheiße

Mich in den Spiegel verbeiße

Ode an das Klo

Oft such ich dich – nur wo

Find ich dich nicht dann werde ich böse

Denn meistens geht’s dann in die Höse

Ode an das Scheißhaus

Leben ohne dich – ein Graus

Drücken die Gedärme

Besuch ich dich stets gerne

Ode an das Pissoir

Wo ich mit der Hand in die Hose fahr

Und mein Stück Fleisch über das Becken heb

Und erst danach wieder richtig leb

Ode an das Töpfchen

Hier schüttel ich ab manch Tröpfchen

Hier hab ich manche Nacht verbracht

War ich zu stark mit Alk bedacht

Ode an die Schüssel

Für mein Problem der einzige Schlüssel

Hier drück ich ab was ich nicht brauch

Und hab meine Ruhe wenn ich rauch

Ode an den Tron

Den ich fast bewohn

Denn hier bin ich König

Wenigstens ein wenig

Ode an das stille Örtchen

Oft entschlüpft mir manches Wörtchen

Durch den Darm

Feucht und warm

Ode an die Pinkelrinne

Beim pissen schaut mir zu ´ne Spinne

Zu dieser gemütlichen Atmosphäre

Ich immer wieder zurück kehre

Palmen und Meer 2000

Leises Rauschen von Palmen und Meer

Der lichte Tag bräunt meine Haut

Vor ein paar Tagen kam ich hier her

Die Menschen sind freundlich und mir schon vertraut

Ich leb in den Tag genieße mein Leben

Lasse mich treiben voll Stille und Frieden

Hektik und Sorgen scheint es hier nicht zu geben

Ich hab mich gefunden ich kann wieder lieben

Ich entdecke Geschmack, Geruch, meine Sinne

Meine Angst fällt ab, mein Ende ist nah

Wenn ich irgendetwas mit Frieden verspinne

Dann ist es dass was ich hier sah.

Pilz 1994

Sie haben gesagt der Pilz wird kommen

Heut oder morgen, doch die Welt wird brennen

Alles was Mensch war, die Träume, das Leben

Wird untergehen in einem Beben

Du wirst die Hitze spüren

Und dich nicht rühren

Denn dein Fleisch fängt an zu kochen

Und fällt von deinen Knochen

Dann wirst du realisieren

Was wir hier verlieren

Helles Licht empfängt uns freundlich

Weiter Raum und wir schweben friedlich

Keine Ängste kein Bangen

Kann unser Herz beengen

Freudig denkst du „welch Glück wir sind hier“

Da öffnet sich leise die Himmelstür

Und Gott tritt heraus mit Gram im Gesicht

Und sagt nur ruhig „hier bleibt ihr nicht“

Ihr habt meine Welt zerstört ihr Toren

Doch keine Angst – ihr werdet wiedergeboren

So wie sie ist wird ich sie neu beleben

Und ihr dürft den ganzen Scheiß wieder beheben.

Pour Sandrine 1995

Ich soll dir schreiben ein Gedicht

Doch welches Thema – ich weiß es nicht

Die drei großen Themen in unserem Leben

Sind Liebe, Gewalt und das Aufwärtsstreben

Im Thema Liebe wird ich nicht wühlen

Es ist zu belastet mit großen Gefühlen

Und auch Gewalt wird ich nicht nehmen

Ich steiger mich rein und müsste mich schämen

Also bleib nur noch eins – das Aufwärtsstreben

Nun gut dazu werde ich ein Statement geben

Das Streben nach Geld, Erfolg und Macht

Hat uns zu dem was wir sind gemacht

Wir sitzen hier unsere Köpfe rauchen

Denn nur Erfolgreiche kann die Gesellschaft brauchen

Da gibt es die einen, die steigern sich rein

Die lernen und streben dass kann es doch nicht sein

Die haben die Lust am Leben verloren

Ihr Hirn ihr Herz scheint tiefgefroren

Die bringen es nicht weit das garantiere ich

Die bleiben auf der Strecke und dauern mich

Die Anderen die gehen über Leichen

Um ihre Ziele zu erreichen

Die Lieben nur sich und ihre Eitelkeit

Zählen ihr Geld haben keine Zeit

Doch auch diese Leute das sag ich dir nun

Sind nur Figuren aus einem schlechten Cartoon

Dann gibt es noch Typen die sind so zerfressen

Vom Streben nach Macht die kannst du vergessen

Das Leben ist mehr als Erfolg und Geld

So groß wie du sie haben willst ist diese Welt

Drum sag ich dir bei allem Streben

Verliere nie die Lust am Leben.

Antwort von Sandra

Lieber Götz

Natürlich hast du recht

Die Welt ist ziemlich schlecht

Die Leut´ sind krank vor lauter Gier

Zu sein das möglichst größte Tier

Statussymbole und sonst nichts,

nichts im Hirn, totes Gesicht

Rennen, rennen im Sauseschritt

Die Zeit läuft weg, die kommen nicht mit

Macht, Sex und Geld muss her

Doch nicht wie der Andere sondern mehr

Und haben mit 40 den 1. Herzinfarkt

Bestellen sich auf´m Friedhof schon ´n Grab

Götz ich verlier die Lust am Leben nie

Ich lebe und lebe meine Philosophie

Schau mich an mein Stil – echt „fit“

Beim Einheitsmarsch mach ich nicht mit

Denn diese schlechte ist meine Welt

Ich mach sie wie sie mir gefällt!

Sandrine Monroe

Rauchen 1986

Wer raucht und stinkt

Nach Luft bald ringt

Wer einmal raucht ist bald verloren

Er kommt nicht weg nicht ungeschoren

Drum Leute gebt das Rauchen auf

Ihr seid verraten und verkauft

Wer raucht und stinkt

Das weiß jedes Kind

Der lebt nicht mehr lang

Doch das macht niemand bang

Man stirbt an einer Rauchvergiftung

Den Sarg bekommt man von einer Stiftung

Drum rühre nie eine Zigarette an

Du wirst davon noch lang kein Mann

Das Bild des Mannes wird nur verhöhnt

Wenn man es mit einer Zigarette verschönt

Ruf der Schokolade - Gedicht für Uli 2000

Hörst du das Rufen leis und sacht

Das dich seit Stunden kirre macht

Das Niedere Instinkte weckt

Und schon seit Tagen in dir steckt

Es ist der Ruf der Schokolade

Sie ist allein ist das nicht schade

Sie will zu dir vernasch sie gleich

Erschließe dir ihr Himmelreich

Sie schmeckt so süß wie Honigtau

Sie macht kaum dick und niemals blau

Sie wär für dich ein Hochgenuss

Sie ist ein absolutes muss

Ruhige Gedanken 1998

Sortiere die Gedanken

Die dein Hirn durchranken

Atme ruhig und tief

Und überleg dir was gut lief

Entspann dich nen Moment

Selbst dann wenn’s draußen brennt

Halt dein Herz in Waage

Und bleibe Herr der Lage

Lass dir nichts erzählen

Von andren die sich quälen

Mach was dir gefällt

Genieße deine Welt

Lass dich nicht verwirren

Lass andere sich irren

Und nun zum guten Schluss

Sei lieb – gib mir nen Kuss

Sackgasse 1992

Jeden Abend wenn es Nacht wird

und das Vertrauen in mir abstirbt

wenn die Furcht mein Herz beengt

und der Verstand im Magen hängt,

wenn mein Herz nach Liebe schreit

und die Sehnsucht macht sich breit

fühl ich wie mein Herz zerspringt

und meine Brust nach Atem ringt

der Kloß im Hals wird zu Granit

und auch der Magen leidet mit.

Bin ich dann so selbstzerfressen,

könnte ich mich selbstvergessen.

Mit dem Messer in der Hand

stell ich alle an die Wand

schlitz sie auf von Kopf bis Fuß

und ich schwöre euch ich tu´s

Sandra 1995

Sandra ich will ein Kind von dir

Seh ich dich wird ich zum Stier

Deine grünen Nägel

Machen mich zum Flegel

Oder war es dein Nasenring

Bei dem ich zuerst Feuer fing

Sitz ich mit dir auf einer Bank

Liegen meine Nerven blank

Und trällerst du dein „positiv“

Geht mir das in mein Herz so tief

Nur wenn du nach Essen schreist

Dann könnte ich .. na ja du weißt

Und die Moral von der Geschicht`

Ganz Ernst bin ich wohl heute nicht

Antwort von Sandra

Götzi ich will kein Kind von Dir

Denn ich machs nicht mit nem Stier

Meine grünen Nägel sind dir nicht geheuer

Dabei war´n se schweineteuer

Der Nasenring hat mir viel Qual gebracht

Denn ich hab ihn selbst gemacht

Dass alles schätzt du viel zu wenig

Das ist gemein, geh und schäm dich

Ich schreie nicht nach Futter – ich brülle

Möge zerplatzen meine schöne (...) Hülle!

Essen hält zusammen Seele & Leib

Und du suchst nur nach einem Weib

Welches Dich in deinen Träumen stürmisch küsste

Götz, Götz! Wenn das die Mami wüsste...

Und die Moral von dem Gedicht

Ganz ernst sind wir heute beide nicht

Sandra & Angie 1996

Wer hat denn Sandras Hemd gefärbt?

Hat es ihr ein Künstler einst vererbt?

Schläft sie in einer Lackiererei

Oder kleckst sie gern auf Staffelei

Die Fragen stellt sich jedermann

Der Sandra kennt und sehen kann

Sie trägt die Hemden gerne bunt

Zu zeigen hier bei mir geht’s rund

Warum ist Angies Haar so dunkel?

Das ist der Stoff für viel gemunkel

Liebt sie vielleicht einen Schornsteinfeger

Ist sie vielleicht ein blasser Neger

War sie die Blondinen Witze leid?

Hatte sie im Kohlenkeller Streit?

War sie die andere Farbe über?

Fuhr sie mit der Schuhcreme drüber?

Fragen über Fragen

Ich kann es euch nicht sagen

Ich hab keinen Schimmer
Doch den hab ich fast immer

Antwort von Sandra

Gedicht für Götz – mein Muserich

Abitur

In naher Ferne liegts Abitur

Doch fragen wir uns manchmal nur

Für welchen Sinn und Zweck

Wir diese Pläne ausgeheckt!

Erstaunlich – wo wir jetzt stehn

Was für Qualen wir auf uns nehmen

Plagen uns mit Mathe, BWL und Physik

Zu kurz kommt di Muse – keine Musik!!!

Lernen fleißig Englisch und Chemie

Tja der Frust verdirbt einfach nie...

Und egal in welches Fach wir gehen

Überall begegnet uns das Periodensystem (?)

In Deutsch nerven uns Schizoide aller Art

Dem Lehrer gefällts, ja wer es mag...

Und doch bei soviel Bildungsvielfalt

Frag ich mich von Zeit zu Zeit

Was bringts denn mein Berufswunsch ist

Staatlich anerkannter Terrorist

Bald vergessen wird die Zeit und das heißt

Am Ende wars ´ne ultrageile Zeit!!

Schmidt 1995

In einem stillen Kämmerlein

Sitzt der Schmidt, schlägt auf sich ein

Mit der neunschwänzigen Katze

Und schmerzverzerrter Fratze

Schlägt er sich den Rücken wund

Doch fragt ihn nicht nach seinem Grund

Sündiges Fleisch wird hier gezüchtigt

Und was er macht das macht er richtig

Der Geist ist stark das Fleisch ist schwach

Wie oft lag er wohl nachts schon wach

Und hat versucht sich selbst zu finden

Und sich ganz an Gott zu binden.

Und nachts mit angebundenen Händen

Bekämpft er wohl die Lust der Lenden

Dann kommt seine Mutti rein

Hüllt ihn in die Decke ein

Tupft von seiner Stirn den Schweiß

Schließt danach die Türe leis

Küsst in vorher feucht und sacht

Dass ihr Bübchen nicht erwacht

Steht er dann vor unserer Klasse

Stottert er die „ne´s“ in Masse

Lächelt unschuldig naiv

Und sein Pony ist so schief

Versucht uns dann Kultur zu lehren

Doch bisher konnten wir uns wehren

Und warum ich das hier wohl schrieb

Nur Mami hat dies Söhnchen lieb

Sommer 1993

Du hast sie lang vergessen

Die Hütte dort am Strand

Wir haben dort gesessen

Im warmen Sommersand

Das Meer hat uns erzählt

Dass uns hier nichts fehlt

Doch dann kam der Zweifel und der Selbstbetrug

Und wir waren uns wohl einfach nicht mehr genug

Du hast gesagt du liebst mich nicht

Doch die Wahrheit stand in deinem Gesicht

Doch es hat nichts geholfen wir haben versagt

Sind abgehauen noch am selben Tag

Nun sitz ich hier in diesem Alptraum aus Beton

Ich würde alles geben nur bitte komm

Die Tage fließen wie zäher Brei

Ohne dich versink ich im Einerlei

Sommersand in unseren Händen

Muss die Geschichte denn wirklich so enden?

Bitte nimm das Telefon ab

Damit ich wieder Sonne hab

Lass uns noch mal von vorn beginnen

Weiß nicht mehr weiter, bin wie von Sinnen.

Sommerzeit 1996

Die Sommerzeit ist herein gebrochen

Hormone tun überkochen

Die Röcke werden kurz in Kürze

Für mein Leben Sommerwürze

Doch auch für Frauen ohne Frage

Gibt’s was zu sehen dieser Tage

Die T-Shirts werden knapp und enger

Bei jedem richtigen Mädchenfänger

Braun an Körper und Gesicht

So bemerkt man das Erröten nicht

Denn wer zu nah am Feuer spielt

Sehr bald wohl die Hitze fühlt

Mit dünnen Fetzen, Sonnenbrillen

Versucht man Lebenslust zu stillen

Und in Wäldern und auf Höhen

Kann man Liebespaare sehen

Man baggert munter vor sich hin

Ohne Ziel und ohne Sinn

Brennt im Freibad knusprig braun

Denn dass beeindruckt Jungs wie Frau´n

Zeigt die Muskeln und die Glocken

In der Hoffnung anzudocken

Kriegt ´nen völlig starren Blick

Beim Gedanken an ´nen Fick

Sorry ich bin am Arsch 1996

Mein Kopf ist leer – die Quelle trocken

Auf meinem Herz ein großer Brocken

Von Krankheit gebeutelt von Ängsten gequält

Hab ich die gedankliche Enthaltsamkeit gewählt

Ich will nur noch schlafen und Ruhe finden

Neue Kräfte suchen und sie an mich binden

Wie eine Batterie die ausgelaugt ist

So fühl ich mich nach der Schule, der Freizeit dem Mist

Drum sag ich dir hier ich entschuldige mich

Denn im Moment da hab ich einen kleinen Stich

Im Moment da bin ich zu nichts zu gebrauchen

Ich fühl mich als tät ich mein Leben aushauchen

Doch heute ist nicht alle Tage

Ich dichte wieder keine Frage

Spanner 1996

Sie lebt in einem grünen Vorort

Fühlt sich wohl will nicht mehr fort

Es gibt nur eine einzige Panne

Die Nachbarschaft liebt das Gespanne

Mit bloßem Auge, Fernrohr, Fernglas

Nehmen sie von ferne Maß

Befriedigen ihre Phantasie

Durch gezielte Onanie

Gegenüber auf dem Balkon

Steht des Nachbars Lieblingssohn

Spielt mit dem Fleisch in seiner Mitten

Und starrt dabei auf ihre Titten

Er tanzt und singt laut „love me tender“

Mit geilem Blick und einem Ständer

Kurz fixiert und angepeilt

Dann ist sein Zeug im Raum verteilt

Sitzt sie in ihrem Zimmer

Sieht sie diesen Schimmer

Sie schaut raus

Macht ein Fernglas aus

Starr gerichtet auf ihre Brüste

Befriedigt ein anderer seine Lüste

Und im hohen Bogen

Ist auch ihm das Zeug entflogen

Noch so ein Typ ´ne fette Quallte

Wird ralliger von mal zu male

Mit schmieriger Haut und fettigem Haar

Hält er sich für den Liebesstar

Begrapscht im Treppenhaus die Frauen

Und runzelt auffordernd die Brauen

Spricht „komm ins Bett du geiles Stück“

Sein Blick schon längst der Welt entrückt

Das sie es nicht mag das schnallt er nicht

Vielleicht ist er auch schlicht nur dicht

Mit seinem Leben unzufrieden

Hat er ihn sich dann schlaff gerieben

Und dann der Opa – 70 Jahre

Alt und greis und keine Haare

Hält er sich für noch sehr potent

Wenn es in seinen Lenden brennt

Er ist der Experte mit dem Tele

Am liebsten spränge sie ihm an die Kehle

Läuft sie mal halbnackt durch ihr Zimmer

Holt er sich einen runter immer

Sie fühlt sich ständig so belauert

Und das ist was sie so bedauert

Es vermiest ihr fast das Leben

Man sollte ihr eine Uzi geben

Eine Salve und Geschrei

Dann wär die Spannerei vorbei

Lägen sie in ihrem Blut

Wäre ihr Leben wieder gut

Resümee

Jeder Mann ob jung ob alt

Macht vor seinem Teil nicht halt

Doch gibt es doch für solche Zwecke

Genügend Pornos um die Ecke

Spanner 1996

Sie lebt in einem grünen Vorort

Fühlt sich wohl will nicht mehr fort

Es gibt nur eine einzige Panne

Die Nachbarschaft liebt das Gespanne

Mit bloßem Auge, Fernrohr, Fernglas

Nehmen sie von ferne Maß

Befriedigen ihre Phantasie

Durch gezielte Onanie

Gegenüber auf dem Balkon

Steht des Nachbars Lieblingssohn

Spielt mit dem Fleisch in seiner Mitten

Und starrt dabei auf ihre Titten

Er tanzt und singt laut „love me tender“

Mit geilem Blick und einem Ständer

Kurz fixiert und angepeilt

Dann ist sein Zeug im Raum verteilt

Sitzt sie in ihrem Zimmer

Sieht sie diesen Schimmer

Sie schaut raus

Macht ein Fernglas aus

Starr gerichtet auf ihre Brüste

Befriedigt ein anderer seine Lüste

Und im hohen Bogen

Ist auch ihm das Zeug entflogen

Noch so ein Typ ´ne fette Quallte

Wird ralliger von mal zu male

Mit schmieriger Haut und fettigem Haar

Hält er sich für den Liebesstar

Begrapscht im Treppenhaus die Frauen

Und runzelt auffordernd die Brauen

Spricht „komm ins Bett du geiles Stück“

Sein Blick schon längst der Welt entrückt

Das sie es nicht mag das schnallt er nicht

Vielleicht ist er auch schlicht nur dicht

Mit seinem Leben unzufrieden

Hat er ihn sich dann schlaff gerieben

Und dann der Opa – 70 Jahre

Alt und greis und keine Haare

Hält er sich für noch sehr potent

Wenn es in seinen Lenden brennt

Er ist der Experte mit dem Tele

Am liebsten spränge sie ihm an die Kehle

Läuft sie mal halbnackt durch ihr Zimmer

Holt er sich einen runter immer

Sie fühlt sich ständig so belauert

Und das ist was sie so bedauert

Es vermiest ihr fast das Leben

Man sollte ihr eine Uzi geben

Eine Salve und Geschrei

Dann wär die Spannerei vorbei

Lägen sie in ihrem Blut

Wäre ihr Leben wieder gut

Resümee

Jeder Mann ob jung ob alt

Macht vor seinem Teil nicht halt

Doch gibt es doch für solche Zwecke

Genügend Pornos um die Ecke

Tanke Kraft 1996

Zwischen Tannen und Farnen

Wo Häher laut warnen

Wo die Bäume leis rauschen

Wenn du stillstehst zum lauschen

Bei den uralten Steinen

Die alles zu wissen scheinen

Wo nachts das Käuzchen schreit

Vergisst du deine Einsamkeit

Du wanderst stille vor dich hin

Es reinigt sich dein Geist und Sinn

Du kannst jetzt wieder klarer denken

Dein Leben in die Bahnen lenken

Vor deinen Augen eine Welt

Die fest zusammen zu dir hält

Die kleine Lichtung dort am See

Das ist der Ort wohin ich geh

Still und starr

Liegt er da

Die Oberfläche spiegelglatt

Unendlich tief und glänzend matt

Als meine Gefühle für dich starben

Da dachte ich an diese Farben

Glitzernd klar im Sonnenlicht

Ich dachte dass mein Herz zerbricht[1]

Ich schwimm in diesem kühlen Raum

Halb Wirklichkeit, halb wie im Traum

Ich tauche ab in eine Welt

Die besser ist, die mir gefällt

Totale Stille ruhiges Schweben

Keine Gedanken an das Leben

Leise pocht im Hirn das Blut

Bin wie besoffen, fühl mich gut

Tauche auf genieß das Licht

Hab plötzlich eine neue Sicht

Bin gelöst fühl mich entspannt

Renn nicht ständig auf die Wand

Tanke Kraft für ein neues Leben

Dich wird es darin nicht mehr geben

Werd erfolgreich sein und frei

Tja und du bist nicht dabei



[1] Spürte ich wie mein Herz zerbricht

Tränen 1995

Tränen trocknen schnell

morgen wird es hell

morgen geht es weiter

alle Menschen heiter

Kniend das Ende erwarten

Tod auf Raten

stehen heißt kämpfen

doch mir fehlt die Kraft

hab schon zu lang gelebt

hab noch nichts geschafft

geklagt

versagt

Träume gestorben

oder längst verdorben

tausendmal aufgegeben

wollt trotzdem wieder leben

wollt die Kurve kriegen

bin liegengeblieben

Traumpaar 1996

Der Nenad hängt am Axel dran

und stöhnt ganz leis: „ Bist du ein Mann“

„Du hast´n Körper wie die Griechen,

laß mich dir in den Hintern kriechen“

Der Axel laut, mit tiefem Baß

meint: „Machen wir´s - das macht mir Spaß“

„Du bist der Hengst in meinem Leben,

jetzt kannst du´s mir mal richtig geben!“

Nenad macht wie ihm geheißen

Axel die Kleider vom Körper reißen.

Macht an seinen Eiern rum,

dann steht er endlich klein und krumm

Er versucht ihn einzuführen

doch der Axel tut nichts spüren

viel zu klein ist das Gerät

kaum zu sehen wenn er steht

Axel meint: „Macht nichts mein Engel,

dann nehmen wir halt meinen Bengel“

Gesagt getan es wird gemacht,

bis Nenads fette Schwarte kracht

Während sie sich friedvoll rammeln

hört man sie „Ich lieb dich stammeln“

nach all den Jahren voller Frust

genießt der Nenad seine Lust

Plötzlich läuft er an und glüht

als habe er sich den Arsch verbrüht

er schreit vor Wut: „Du bist ein Schuft,

da kommt ja nichts als heiße Luft“

Und die Moral von der Geschicht

ein Traumpaar sind die beiden nicht.

Was´n Arsch 1996

Er sitzt im Glashaus und schmeißt doch Steine

Wer legt den Typ bloß an die Leine

Er hat ein riesengroßes Maul

Arbeitsscheu und oberfaul

Mit Sarkasmus und Ironie

Legt er andere übers Knie

Selber ist er furchtbar Stolz

Hält sich für aus anderem Holz

Doch die Wahrheit glaubt es mir

Er ist nicht besser als der Rest von hier

Er zeigt den anderen ihre Schwächen

Irgendwann wird sich das rächen

Er ist sehr oft sehr überheblich

Und das ist oft fürs Klima schädlich

Teilt gern aus steckt ungern ein

Ich frage dich muss so was sein

Erwartet das die Erde sich dreht

Um den Punkt auf dem er steht

Beurteilt andere psychomäßig

Zerlegt ihre Seelen ist gehässig

Wisst ihr wer es ist, wisst ihr wen ich meine

Groß sind die Ohren, lang sind die Beine

Er ist ein Arsch er spannt den Bogen aus

Meine Damen und Herren Götz ist im Haus

Antwortgedicht Sandra

No way!

Nein, mein Herz es ist nicht wahr

Mitnichten gehässig bist du ganz klar

Doch du bist nicht gemein und fies

Das wär das letzte das wär echt mies

Doch diese „bunte“ Klasse hier

Freut sich aufs „Psychodiagramm“ wies Tier!

Verpacken tust du in Ehrlichkeit

So manch versucht-versteckte Wahrheit

Nicht immer ganz so offensichtlich

Ist, was Du siehst in ihrem Gesicht

So mancher tarnt sich kurzerhand

Ein mancher gar ein Leben lang

Drum ist es wichtig dich zu haben

Dich Genie mit all deinen Gaben

Zu sagen was hier Sache ist

Hinter ein jedem sein Gesicht

Für meinen Geschmack bist du fast richtig

Zwar selten zu kühl aber selten zu bissig

Bleib uns erhalten kein Arsch bist du

Wär furchtbar langweilig gelassen in Ruh

Was soll das 1998

Wo willst du hin, warum musst du gehen

Lass mich nicht zurück lass mich nicht so stehen

Hab mich dir geöffnet, hab dir vertraut

Ich spür noch deine Nähe und deine weiche Haut

Warum willst du weg, warum gehst du allein

Wir hatten doch etwas, komm wieder heim

Ich bin nicht perfekt, ich wollte es nie sein

Lass mich nicht allein, lass dich auf mich ein

Warum tust du das alles, sag mir was du denkst

Warum lässt du mich nicht allein, wenn du nicht mehr an mir hängst

Warum gibst du mir keine Chance, lässt mich so liegen

Warum macht dir das alles nichts aus, warum muss nur ich die Krise kriegen

Zukunft 1996

Ich geh dir entgegen

tu dir mich zu Füßen legen

hoff nur dass du gnädig bist

und mir nicht schon wieder ins Gesicht pisst

Die Vergangenheit hat mich verhöhnt

ich hab mich fast schon dran gewöhnt

ein letzter Funke ist geblieben

der Rest ist völlig aufgerieben

Wenn du kommst bin ich bereit

vielleicht auch tot oder nur breit

vielleicht werd ich dich zu nutzen wissen

vielleicht werd ich dich ewig missen