Montag, 5. Februar 2007

Miriam 1996

Mendels Tochter Miriam

War ganz klar ein schwarzes Lamm

Ob Fußballmannschaft ob Soldaten

Sie ließ sich gern eins überbraten

Auch die männlichen Kosaken

Schleckten gern an ihrem Nacken

Und die Burschen aus dem Schtedl

Vernaschte dieses Teufelsmädel

Ob im Bett oder im Kornfeld

Ihr war es egal Hauptsache das Horn schwellt

Ob Toilette ob Telefonzelle

Sie schälte sich überall aus der Pelle

(Sie konnte immer – auch auf die Schnelle)

Später in Amerika

Macht Sie die neuen Männer klar

Ob GI ob Rotlicht Lude

Hauptsache für sie – kein „Mendel“ – Jude

Sie ist dann sehr bald durch geknallt

Verschwand in einer Heilanstalt

Die Ärzte dort und Sanitäter

Befriedigte sie noch Jahre später


Das Gedicht entstand im Deutschunterricht an der Wirtschaftsoberschule in Stuttgart.

Unschwer erkennbar hatte ich zu der Zeit noch keinen wirklichen Zugang zu dem damals behandelten Buch Hiob des heute von mir hochverehrten Autors Joseph Roth.

Der Wert mancher Dinge wird einem eben erst Jahre später, aber immerhin besser als nie, klar :-)

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